Werkstatt - Kunst

"Umweltschutz" mal anders oder wie Schrott lebt.

...mehr tolle Objekte gibt es direkt in der Werkstatt (alles Handgefertigte Einzelstücke).


Quelle: Nordkurier vom 09.03.2011 von Anne Dietrich

Aus altem Schrott wird Kunst

Mechanikermeister Brudzynski baut in der Südstadt Figuren aus dem, was in der Werkstatt übrig bleibt. 

Neubrandenburg. Der Schrottcontainer von Wieslaw Brudzynski ist immer gut gefüllt: Ausrangierte Ölfilter, Stoßdämpfer und Motoren sowie alte Schrauben und Metallteile aus seiner Autowerkstatt am Steepenweg finden in regelmäßigen Abständen ihren Weg dorthin. Das Besondere: Nicht alle Teile landen am Ende auf dem Schrottplatz. Einige werden stattdessen zu Kunstwerken umgeformt.

"Vor ungefähr drei Jahren hatte ich zum ersten Mal die Idee", erinnert sich Brudzynski. Als er einen Stoßdämpfer und einen alten Ölfilter betrachtete, kam ihm plötzlich das Bild eines kleinen Mechanikers in den Kopf. Er fügte Spurstangen, Endstücke und einige Metallscheiben hinzu und schweißte daraus sein erstes Werk. Seitdem entstanden ungefähr 50 bis 60 der Schrottmännchen. Einige sind nur 15 Zentimeter groß, andere messen mehr als einen Meter.

"Manchmal mache ich wochenlang gar nichts - und dann kommt mir wieder ein Gedanke in den Kopf", sagt der Mechaniker-Meister. Dann gehe er früh am Morgen oder abends, nach der Arbeit, ans Werk. Er benötige dafür ein bisschen Zeit und Ruhe, auf gar keinen Fall dürfe er abgelenkt werden, erklärt Brudzynski. Auch sein Vater, ebenfalls ein Kfz-Meister, habe früher kreativ mit Blech gearbeitet und kleine Autos gelötet. "Ihm hätten meine Figuren bestimmt gefallen", glaubt Brudzynski. Dieses "Gefallen" ist ihm - neben der Umsetzung seiner Ideen - am wichtigsten an seinen Kunstwerken. Einige seiner Figuren stellte er deshalb rund um seine Werkstatt auf. Die Kunden sollten sie sich einfach anschauen und sich an ihnen erfreuen, sagt der Mechaniker.

Richtig Ausstellen wolle er seine Werke aber nicht. Auch ein Geschäft sei seine Kunst für ihn nicht - ein Verkauf komme nicht in Frage, so der Mechaniker-Meister. Genauso wenig wie eine Auftragsarbeit. Wer seine Arbeit möge, hat aber trotzdem gute Chancen eine Figur zu bekommen: Den größten Teil seines Werkes habe er nämlich verschenkt, sagt der Mechaniker.